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PD -- Motor Probleme und Defekte rund um den Motor

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Alt 11.05.2025, 15:54   #1
Niglo
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Standard GPZ900 85 Motor - Keine Kompression

Hallo zusammen,
ich und ein Arbeitskollege haben uns vor 4 Wochen eine komplette GPZ900 Bj.85 für 200Euro aus der Nähe von Kleinanzeigen gekauft. Wir wissen nicht, ob und wann Sie zuletzt (richtig) lief. Daher haben wir bis jetzt so gut wie alles, bis auf den Lenker zerlegt.

Der Motor hatte im Motorrad noch verbaut beim Durchdrehen von Hand geringe Kompression und da sich vermutlich durch eingedrungenes Wasser auch die Zündkerze 1 in Rost umgewandelt hat, haben wir den Kopf demontiert.

Wir haben uns das Werkstatthandbuch und einen Komplettdichtsatz für den Motor besorgt.
Gestern haben wir den gereinigten Kopf wieder mit neuer Dichtung aufgesetzt. Leider haben wir auf keinem einzigen Zylinder Kompression.
Die Zylinder saugen sehr gut (die Nitrilhandschuhe werden richtig in die Einlasskanäle reingezogen)
Im Kompressionstakt bauen wir trotz geschlossener Ventile (Kipphebel hat Spiel) allerdings keinen Druck auf.

Mein Kollege hat noch die Hoffnung, das wir einfach zu dumm sind, die Steuerzeiten hinzubekommen. Allerdings kann man die Kettenräder nicht 180° verdreht auf die Nockenwellen schrauben, weil dann die 2. Schraube nicht passt und wir den Motor wie im Werkstatthandbuch im OT1-4 wie die Abbildung besagt ausgerichtet/aufgelegt hatten.

Im Handbuch ist allerdings (so denke ich) auch ein Fehler:
"Die Kette an der Kettenspannerseite (Auslaßseite) strammziehen und auf die Kettenräder auflegen"

Ich denke das ist falsch, da
1.: der Kettenspanner auf der Einlassseite sitzt
2.: wenn die Kurbelwelle die ungespannte Kettenseite dann rumdreht, sich die Zeiten verschieben, da der Spanner dann die lose Kette nachspannt, sich in diesem Moment die Nockenwellen nicht drehen und dadurch einen Offset bekommen.

Wir haben die Kette auf der Auslass-Seite gespannt und die Kettenräder mit Wellen auf die EX- und IN-Markierungen der Kettenräder gedreht. Danach den Kettenspanner gespannt. So passt alles auch nach mehrmaligen durchdrehen mit der Darstellung im Handbuch.

Ich denke, das zumindest die Einlass-Ventile einfach im Sitz nicht abdichten.

Wir haben beim Lösen und Festziehen eines einzigen Nockenwellenlagers mit Drehmoment-Schlüssel schon ein Gewinde der zwei Schrauben herausgerissen und mit einem HeliCoil reparieren müssen, bevor wir daher die Ventilsitze nachläppen und dafür den ganzen Kopf in Einzelteile zerlegen und dafür z.B. Ventilfederspanner kaufen:

- Kann der Motor beim händischen Durchdrehen überhaupt Kompression aufbauen?
- Kann man zum Ventilfeder spannen einen günstigen Satz für 40€ kaufen oder doch lieber das originalwerkzeug?
- Gibt es für den Motor noch irgendwo neue Gleitschienen?

Gruß
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Alt 11.05.2025, 19:29   #2
Cécile
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wie sahen die kolbenringe aus?
waren sie beweglich, habt ihr die nachgemessen oder gangbar gemacht?




vg
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Alt 11.05.2025, 19:46   #3
Mr. Stanley
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Au Mann was für ein Geschreibsel.
Keine Kompression. Dann werden Handschuh eingesaugt.

Was ist bei dir keine Kompression ???
Mit Gerät gemessen ?
Kompression wirst du beim handdrehen nicht messen können, denn aus einem Pfurz wird nie ein Sturm.

Kontrollier noch mal alles wie Steuerzeiten und Ventilspiel.
Dann kannst mit Kerzen den Motor von Hand drehen dabei sollte für jeden Zylinder ein "Seufsen" hörbar sein.

Ventilfederspanner für 40€ ist ok wenn es der richtige ist.
Gleitschienen gibt es bei Kawasaki oder beim Volker.
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"Ich wusste nicht, daß man Liebeskugeln langsam rauszieht.
Und habe meine Freundin wie eine Motorsäge gestartet."


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Alt 12.05.2025, 06:52   #4
Jürgen1962
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Moin ihr Beiden und herzlich willkommen im GPZ Himmel,
Motorrad für 200€, na dann ist ja klar das geschraubt werden muss!!

Statt die Kompression zu messen solltet ihr einen Druckluftverlust Test machen, der braucht keinen laufenden Motor und ist wesentlich aussagekräftiger um Ventilsitze und Kolbenringe auf zu viel Spiel testen.

https://www.oldtimer-markt.de/druckverlust

Im übrigen wird die Steuerkette auf der kraftschlüssigen Seite stramm aufgelegt, wie im WHB beschrieben, funktioniert seit 40 Jahren, da braucht das Rad nicht neu erfunden werden!

Nicht vergessen:
- sämtliche Flüssigkeiten wechseln
- Kühlkreislauf Thermostat und Kühlerverschlussdeckel (besser 1,1 statt 0,9bar) wechseln
- Ölfilter wechseln und vielleicht auch die Ölwanne runter und dort den Filter kontrollieren
- und und und
Viel Spass und Erfolg beim Schrauben!!
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Gruß Jürgen



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Alt 12.05.2025, 09:50   #5
MTB
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Servus,

herzlich Willkommen hier im Forum!!


Um Kompression zu prüfen braucht man auch ein Ölploster zwischen den Kolbenringen (da ist bestimmt nicht mehr viel Öl zwischen den Kolbenringen nach einer längeren Zeit ohne das der Motor gelaufen ist) und natürlich auch Anlasserdrehzahl.

Die Druckverlustprüfung ist eine sehrgute Idee, hätte man besser vor der Zerlegung des Motors gemacht!!
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Gruß MTB







Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gehalten!!!!
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Alt 15.05.2025, 07:26   #6
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Willkommen bei uns und viel Spaß. zu deiner Kompression da fehlt wie beschrieben das Öl zwischen den Kolbenringen .
Gruß Thomas
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Alt 02.06.2025, 00:33   #7
Niglo
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Moin,
ihr habt natürlich recht. Vorher eine Prüfung zu machen, wäre schön gewesen.
Wir haben uns allerdings dazu entschlossen, den Motor auszubauen und den Kopf herunter zu nehmen, da die Zündkerze von Zylinder1 sich fast vollständig in Rost aufgelöst hat und wir nicht wussten, ob es bereits in Brennraum liegt.

Vielleicht lese ich es nur falsch, aber auf jeden Fall sitzt der Spanner an der Einlassseite, sodass mindestens das im Handbuch falsch ist:

Wir haben es, wie hier auch geschrieben über die kraftschlüssige Seite gemacht. Das hat auch funktioniert (Steuerzeiten passen).

Um ein Update zum Motor zu geben:
Wir haben den Kopf wieder herunter genommen.
Am zusammengebauten Kopf haben wir die Nockenwellen durchgedreht und die jeweils geöffneten Ventile mit Messingbürste und Alkohol/Isopropanol gereinigt.

Wir haben vorher bei geschlossenen Ventilen, im umgedrehten Kopf Wasser auf die Ventile gekippt -> Es ist durch die Ventile gelaufen.

Nach dem Reinigen der Ventil(-sitz)e ist das das Wasser im Kopf stehen geblieben.

Ein paar Tropfen Öl auf die Kolben/an die Kolbenwand der Zylinder und den Kopf wieder montiert. Beim Durchdrehen des Motors mit dem Schlüssel erreichen wir nun auf allen Zylindern notdürftig mit China-Kit gemessen: etwa 2bar. Es bläst nicht mehr in die Ansaugung und man hört auf jedem Zylinder ein "Seufsen".

Das Motorrad ist jetzt vollständig zerlegt. Es sind keine Flüssigkeiten mehr vorhanden.
Das Thermostat werden wir, wie im Handbuch beschrieben auf Funktion testen.
Die Ölwanne werden wir zum Checken und Filtertausch abnehmen, wenn der Motor wieder im Rahmen hängt. Bis dahin wird es aber noch ein paar Wochen dauern, da wir so gut wie alles an dem Motorrad anfassen müssen und auch werden.

vG
Angehängte Grafiken
Dateityp: png Handbuch_Kette.png (169,3 KB, 86x aufgerufen)
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Alt 02.06.2025, 08:28   #8
Jürgen1962
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Moin Niglo,

"Die Kette an der Kettenspannerseite (Auslaßseite)
strammziehen und auf die Kettenräder auflegen."

Da gebe ich Euch Recht, schlecht übersetzt, müsste heißen:

"Die Kette an der Auslaßseite, in Richtung der Kettenspannerseite (Einlaßseite) ,
strammziehen und auf die Kettenräder auflegen."

Habe ich auch immer überlesen, da die Kommentare zur Ausführung hier im Forum immer eindeutig waren.

Ansonsten: Weiterhin viel Spaß und Erfolg, gerne weiter berichten!!
__________________
Gruß Jürgen



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Alt 03.06.2025, 17:47   #9
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Zitat:
Zitat von Niglo Beitrag anzeigen
Moin,
ihr habt natürlich recht. Vorher eine Prüfung zu machen, wäre schön gewesen.
Wir haben uns allerdings dazu entschlossen, den Motor auszubauen und den Kopf herunter zu nehmen, da die Zündkerze von Zylinder1 sich fast vollständig in Rost aufgelöst hat und wir nicht wussten, ob es bereits in Brennraum liegt.

Vielleicht lese ich es nur falsch, aber auf jeden Fall sitzt der Spanner an der Einlassseite, sodass mindestens das im Handbuch falsch ist:

Wir haben es, wie hier auch geschrieben über die kraftschlüssige Seite gemacht. Das hat auch funktioniert (Steuerzeiten passen).

Um ein Update zum Motor zu geben:
Wir haben den Kopf wieder herunter genommen.
Am zusammengebauten Kopf haben wir die Nockenwellen durchgedreht und die jeweils geöffneten Ventile mit Messingbürste und Alkohol/Isopropanol gereinigt.

Wir haben vorher bei geschlossenen Ventilen, im umgedrehten Kopf Wasser auf die Ventile gekippt -> Es ist durch die Ventile gelaufen.

Nach dem Reinigen der Ventil(-sitz)e ist das das Wasser im Kopf stehen geblieben.

Ein paar Tropfen Öl auf die Kolben/an die Kolbenwand der Zylinder und den Kopf wieder montiert. Beim Durchdrehen des Motors mit dem Schlüssel erreichen wir nun auf allen Zylindern notdürftig mit China-Kit gemessen: etwa 2bar. Es bläst nicht mehr in die Ansaugung und man hört auf jedem Zylinder ein "Seufsen".

Das Motorrad ist jetzt vollständig zerlegt. Es sind keine Flüssigkeiten mehr vorhanden.
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vG


Servus,
um zu Prüfen ob die Ventile dicht sind nimmt man kein Wasser, denn Wasser ist dicker wie Benzin!!
Bei der Dichtheitsprüfung der Ventile nimmt man Benzin!!
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Gruß MTB







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Alt 03.06.2025, 17:56   #10
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wir haben in der werkstatt immer petroleum oder benzin genommen.

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Alt 03.06.2025, 18:36   #11
Mr. Stanley
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Mr. Stanley ist ein sehr geschätzer MenschMr. Stanley ist ein sehr geschätzer MenschMr. Stanley ist ein sehr geschätzer Mensch
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Wenn du schon den Kopf runter hattest, warum hast du nicht gleich die Ventile zur Sicherheit "neueingeschliffen" und dabei gleich neue Ventilschaftdichtungen montiert.
Dabei kannste auch gleich ganzen Siff auf dem Ventil mit einem Dteikantschaber vorsichtig entfernen. Wenn du es richtig gemacht hast und die Ventile unter z.B. Bremsenreiniger dicht sind, kannst du den Kopf als Fehlerquelle ausschließen und an die Zylinder gehen.
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